Jetzt ist die Zeit die Klimakatastrophe zu verhindern

Jetzt ist die Zeit die Klimakatastrophe zu verhindern

BDKJ-Landesversammlung 2019


Textauszug

Der Klimawandel ist die größte Herausforderung, der sich die Menschheit derzeit stellen muss. Die Datenlage spricht für einen sogenannten anthropogenen, einen vom Menschen ausgelösten Klimawandel. Das bestätigt auch der UN-Weltklimarat (Intergovernmental Panel on Climate Change, IPCC) – ein unabhängiges wissenschaftliches Gremium, in dem Hunderte Wissenschaftler*innen aus der ganzen Welt mitwirken. Das massive Verbrennen fossiler Energieträger wie Kohle und Öl macht die Erde zum Treibhaus. Die Prognose der führenden Klimaexperten: Wenn die Industrie- und Schwellenländer ihren Treibhausgasausstoß nicht drastisch senken, könnte die Durchschnittstemperatur auf der Erde bis zum Ende des Jahrhunderts um weitere vier Grad ansteigen.

Die globale Erwärmung erreicht 1,5 °C wahrscheinlich zwischen 2030 und 2052, wenn sie mit der aktuellen Geschwindigkeit weiter zunimmt.[1] Bereits bei 1,5 °C sind die Schädigung der Umwelt und unserer Lebensgrundlage massiv. Manche Folgen können langanhaltend oder irreversibel sein, wie der Verlust mancher Ökosysteme. Klimamodelle projizieren belastbare Unterschiede regionaler Klimaeigenschaften zwischen heutigen Bedingungen und einer globalen Erwärmung um 1,5 °C. Zu diesen Unterschieden gehören Zunahmen von der Mitteltemperatur in den meisten Land- und Ozeangebieten, Hitzeextremen in den meisten bewohnten Regionen, Starkniederschlägen in mehreren Regionen und der Wahrscheinlichkeit für Dürre und Niederschlagsdefizite in manchen Regionen. Der Meeresspiegel wird bis weit über das Jahr 2100 hinaus weiter ansteigen, und das Ausmaß und die Geschwindigkeit dieses Anstiegs hängen von zukünftigen Emissionspfaden ab.

Klimabedingte Risiken für Gesundheit, Lebensgrundlagen, Ernährungssicherheit und Wasserversorgung, menschliche Sicherheit und Wirtschaftswachstum werden laut Projektionen bei einer Erwärmung um 1,5 °C zunehmen.[2] Die Erwärmung der Erdatmosphäre werde zu mehr Hunger und Bürgerkriegen führen. Das bundesdeutsche Gesundheitssystem sei nicht auf die stärkeren Hitzewellen, zunehmende Zahlen von Krankheiten und Todesfällen vorbereitet.

Obwohl die Thematik seit vielen Jahren bekannt ist und untersucht wird und viele Studien vorliegen, und obwohl es derzeit vermehrt in der Öffentlichkeit diskutiert wird, passiert viel zu wenig und viel zu langsam. Die derzeitigen Maßnahmen zum Klima-, Arten-, Wald-, Meeres- und Bodenschutz reichen bei weitem nicht aus[3], um schwerwiegende Umweltfolgen zu vermeiden. Zurzeit demonstrieren regelmäßig viele junge Menschen für Klimaschutz und den Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen.


[1] Ipcc, Sonderbericht über 1,5 °C globale Erwärmung (SR1.5), 2018

[2] Vgl. IPCC Sonderbericht

[3] https://www.scientists4future.org/stellungnahme/