Was ist ein FÖJ?
Das Freiwillige Ökologische Jahr (FÖJ) ist ein Angebot an junge Menschen unter 27 Jahren, die die Vollzeitschulpflicht erfüllt haben, und die ein Jahr lang freiwillig in einer Einrichtung des Natur- und Umweltschutzes oder der Umweltbildung arbeiten und lernen wollen.
Das FÖJ besteht aus der praktischen Tätigkeit an einer Einsatzstelle und fünf einwöchigen Seminaren. Diese Seminare dienen zum Erfahrungsaustausch, zur Umweltbildung und auch zur Unterstützung bei persönlichen Fragen der Lebens- und Zukunftsplanung. Beginn des freiwilligen Jahres ist jeweiles der 1. September.
Träger*in
Träger*in des FÖJ in Bayern sind der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), die Evangelische Jugend in Bayern (EJB) und die BUNDjugend Bayern. Sie arbeiten im Trägerverbund zusammen. Sie organisieren das Bewerbungsverfahren, verantworten die pädagogische Begleitung der FÖJ-Teilnehmer*innen und führen die fünf Bildungsseminare durch.
Die bayerischen Träger sind mit dem Qualitätssiegel Umweltbildung ausgzeichnet worden.
Das FÖJ auf einen Blick:
Wir freuen uns über das Interesse am FÖJ! Die drei bayerischen Träger betreiben zusammen eine Internetseite mit vielen wichtigen Informationen zum Bewerbungsverfahren, Einsatzstellen und Terminen: www.foej-bayern.de
Den direktlink zum Online-Bewerbungsverfahren findest du hier.
Kontakt:
BDKJ Bayern
Landwehrstraße 68
80336 München
Tel: 089 – 53 29 31-25
Fax: 089 – 53 29 31-11
foej@bdkj-bayern.de
- Interesse an Umwelt- und Naturschutz
- Bereitschaft sich auf neue Erfahrungen und Themen einzulassen
- Mitarbeit in Vollzeit*
- Verbindliche Entscheidung für ein Jahr
- Erfüllung der Vollzeitschulpflicht
- Jünger als 26 Jahre**
* In begründeten Ausnahmefällen ist in Absprache mit Träger und Einsatzstelle ein Teilzeit-FÖJ möglich
** d.h. kein*e Freiwillige*r darf im Verlauf des FÖJ 27 Jahre alt werden
- Taschengeld von 200€ monatlich
- freie Unterkunft und Verpflegung; falls die Einsatzstelle diese nicht zur Verfügung stellen kann, wird ein Pauschalbetrag (Sachbezugswerte) in Höhe von 313€ für Verpflegung und 278€ für Unterkunft bei volljährigen Freiwilligen ausbezahlt (Stand 2024)
- Unfall- und Sozialversicherung
- 26 Urlaubstage
- fachliche Anleitung und persönliche Unterstützung
- Arbeitskleidung und -werkzeug
- in der Regel Anspruch auf Kindergeld, Waisenrente etc.
Jeweils 25 Teilnehmer*innen bilden eine Seminargruppe. Sie tauschen ihre praktischen Erfahrungen an der Einsatzstelle aus, bearbeiten ökologische Themen und gestalten miteinander Freizeit. Qualifizierte Referent*innen vermitteln Wissen über ökologische Zusammenhänge mit kreativen Methoden.
Die meisten Einsatzstellen bieten mehrere Schwerpunkte an. So können in einem Jugendhaus z.B. die Pflege der Außenanlagen, ökologische Kindergeburtstage und die Abfallentsorgung sowie Öffentlichkeitsarbeit zu den Aufgaben eines*r FÖJler*in gehören.
Einsatzstellenliste
Auf www.foej-bayern.de finden Sie einen Überblick über alle bayerischen FÖJ-Stellen, weitere Informationen zu den Stellen und die aktuell freien Plätze. Im Wesentlichen gibt es folgende Tätigkeitsfelder:
Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit
Tätigkeiten: Mithilfe bei der Vorbereitung und Durchführung von ökologischen Seminaren, Exkursionen, Vorträgen, Informationsständen, Ausstellungen; ökologische Bildungsarbeit mit Kindern und Jugendlichen wie Naturerfahrung, Umweltprojekte und Workshops, Ökologische Kindergeburtstage, zu verschiedenen Themen (z.B. Wald, Tiere, Alltagsökologie, Fledermäuse);
Einsatzstellen: in Bildungseinrichtungen und Jugendhäusern, Umweltverbänden, Jugendverbänden, kirchlichen Einrichtungen, Umweltzentren, Naturschutzbehörden, in Landratsämtern u. Forstbehörde
Forst- und Waldarbeit
Tätigkeiten: praktische Arbeiten im Wald, Pflegearbeiten im Bereich Waldwirtschaft und Naturschutz, Pflanzungen und Einzäunarbeiten, Durchforstungen, Pflegemaßnahmen bei Neupflanzungen, Waldbewirtschaftung, Vegetationsgesellschaften, Naturschutzaufgaben; damit verbundene Informations- und Öffentlichkeitsarbeit
Einsatzstellen: Forstbehörden, Nationalparkverwaltungen, Klostergüter
Praktische Naturschutzaufgaben
Tätigkeiten: Landschaftspflegemaßnahmen, Anlage und Pflege von Hecken/ Feldgehölzen/ Feuchtbiotopen, Pflege von Streuwiesen (Mahd) und Magerrasen, Pflegemaßnahmen in Vogelschutzgebieten, Pflege von Bachläufen, damit verbundene Informations- und Öffentlichkeitsarbeit
Einsatzstellen: Umwelt- und Naturschutzverbände, Umweltzentren, Naturschutzbehörden, Landschaftspflegeverbände, ökologische Bildungseinrichtungen
Ökologische Landwirtschaft / ökologischer Gemüseanbau
Tätigkeiten: Mitarbeit auf Biohöfen, Mitarbeit bei der Tierpflege und -versorgung (je nach Hof: Ziegen, Schafe, Rinder, Pferde, Enten, Hühner), Mitarbeit auf dem Feld und im Stall, Mitarbeit beim Gemüseanbau; Mitarbeit bei der Herstellung von Pflanzenpräparaten; praktische Naturschutzmaßnahmen wie Anlage und Pflege von Feldgehölzen; jahreszeitliche Aspekte, Direktvermarktung, betriebsübergreifende Naturschutzaufgaben; damit verbundene Informations- und Öffentlichkeitsarbeit
Einsatzstellen: Verbände ökologischer Landwirtschaft mit angeschlossenen Biohöfen, Klostergüter, Behinderteneinrichtungen / Bildungseinrichtungen mit ökologischer Landwirtschaft / ökologischem Gemüseanbau
Technischer Umweltschutz, Forschung und Labor
Tätigkeiten: Mitarbeit bei Forschungsaufgaben wie Entnahme und Auswertung von Bodenproben, Luftmessungen, Laborarbeiten, Feldbeobachtungen, Kartierungen, Bestand- und Problemanalysen, Naturschutzprogramme / Umweltschutzbestimmungen und deren Umsetzung, damit verbunden praktische Tätigkeiten, Informations- und Öffentlichkeitsarbeit
Einsatzstellen: Landratsämter (mit versch. Abteilungen), Kommunen, Forschungseinrichtungen
Die pädagogische Arbeit richtet sich am Leitbild Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) aus. Bildung für nachhaltige Entwicklung vermittelt Menschen nachhaltiges Denken und Handeln. Sie versetzt sie in die Lage, Entscheidungen für die Zukunft zu treffen und dabei abzuschätzen, wie sich das eigene Handeln auf künftige Generationen oder das Leben in anderen Teilen der Welt auswirkt. Das passt gut zum FÖJ!
Komponenten einer Bildung für nachhaltige Entwicklung, die gestaltungskompetentes Entscheiden und Handeln ausmachen, sind:
• Weltoffen und neue Perspektiven integrierend Wissen aufbauen
• Vorausschauend Entwicklungen analysieren und beurteilen können
• Interdisziplinär Erkenntnisse gewinnen und handeln
• Risiken, Gefahren und Unsicherheiten erkennen und abwägen können
• Gemeinsam mit anderen planen und handeln können
• Zielkonflikte bei der Reflexion über Handlungsstrategien berücksichtigen können
• An kollektiven Entscheidungsprozessen teilhaben können
• Sich und andere motivieren können, aktiv zu werden
• Die eigenen Leitbilder und die anderer reflektieren können
• Vorstellungen von Gerechtigkeit als Entscheidungs- und Handlungsgrundlage nutzen können
• Selbstständig planen und handeln können
• Empathie für andere zeigen können
Um die Qualität der BNE-Bildungsarbeit im bayerischen FÖJ zu sichern wurden im Trägerverbund Qualitätsstandards festgeschrieben. Sie transportieren BNE-Inhalte in die Bildungsarbeitp für die Bereiche Ökologie, Persönlichkeitsbildung und Soziale Bildung, Gesellschaftliches Lernen und Politische Bildung.
Darüber hinaus beinhalten die Qualitätsstandards alle wichtigen Elemente des FÖJ, z.B. die Anerkennung von Einsatzstellen, das Bewerbungsverfahren oder die Begleitung und Beratung von Teilnehmenden und Einsatzstellen.
- 91% der jungen Erwachsenen geben eine positive Gesamtbeurteilung ihres FÖJ-Jahres ab
- 72% können die Natur heute besser wahrnehmen und wertschätzen
- 78% haben nach eigener Einschätzung gelernt, Verantwortung zu übernehmen
- 77% haben bezüglich ihrer Berufswahl eigene Fähigkeiten entdeckt oder bestätigt
- 90% der Einsatzstellen sehen das FÖJ für die eigene Einrichtung positiv
- 69% sehen die jungen Erwachsenen als persönliche Bereicherung für das Team
Beurteilung einzelner Aspekte von Seminaren
Im Rahmen der Seminare war… | sehr gut | mittel | schlecht |
…das Themenspektrum | 87,3% | 11,8% | 0,8% |
…die Betreuung durch die Seminarleitung | 82,9% | 15,0% | 2,0% |
…die Möglichkeit zur Mitbestimmung | 74,7% | 21,6% | 3,7% |
…die Atmosphäre in der Gruppe | 73,6% | 24,0% | 2,4% |
…die Wissensvermittlung | 73,5% | 22,0% | 4,5% |
…das praktische Tun | 66,3% | 28,0% | 5,8% |
…das Kennenlernen der Tätigkeitsfelder | 63,3% | 29,4% | 7,3% |
Bewertung der Seminare insgesamt | 79,7% | 16,8% | 3,3% |