Jugendverbände und andere kirchliche (Jugend-)Einrichtungen – wie jede soziale Einrichtung auch – brauchen zur Abwicklung der verwaltungstechnischen und bürokratischen Aufgaben eine Büro- Infrastruktur. Wollen wir als verantwortungsvolle Christ*innen wahrgenommen werden, sollten wir auch unseren Büro- und Arbeitsalltag möglichst nachhaltig gestalten.
Immer mehr Menschen pendeln zur Arbeit. Deutsche pendeln im Schnitt rund 17 Kilometer zur Arbeit. Der Weg zur Arbeit mit dem Fahrrad oder zu Fuß ist selten geworden. Somit bringt das Pendeln ökologische Auswirkungen mit sich. Nutze daher für deinen Arbeitsweg, wo möglich, öffentliche Verkehrsmittel, nimm dein Rad oder gehe zu Fuß. Das ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch für dich!
In vielen Einrichtungen gehört es ganz selbstverständlich zu Sitzungen und Besprechungen dazu, dass den Gästen und Teilnehmer*innen etwas zu Essen und Trinken angeboten wird. Hier kannst du neben Kaffee und Tee auch Snacks aus fairem Handel beziehen: Im Onlineshop unter www.weltpartner.de, oder www.fairbayern.de oder im Weltladen in deiner Umgebung. Auch Supermärkte bieten eine große Auswahl an fairen und ökologischen Lebensmitteln an. Bei der Verpflegung kannst du regionale oder Biolebensmittel wählen, um die Umwelt zu schonen. Du findest im Internet auch zahlreiche Bio – Caterer für deine Stadt.
Bei kurzen Dienstreisen kannst du einfach überlegen, ob du die Strecke zu Fuß oder mit dem Rad zurücklegen kannst. Wenn dein Arbeitgeber hierfür ein E- Bike oder zum Transport von Sachen ein Lastenrad anschafft, ist das natürlich sehr nachhaltig. Viele Städte bezuschussen derzeit den Kauf von Lastenfahrrädern, so z.B. München, Regensburg, Bamberg oder Passau. Unter anderem findest du auf www.babboe.de/lastenrad-foerderung Infos dazu, die dich weiter bringen. Bei weiteren Dienstreisen nutze wenn möglich die Bahn. Prima wäre, wenn dich dein Arbeitgeber darin unterstützt und dir z.B. eine BahnCard bezahlt.
Wenn neue Flyer, Plakate oder andere Print-Materialien gedruckt werden, kannst du aktiv die Umwelt schonen, indem du dich für eine nachhaltige Druckerei entscheidest. Hier gibt es z.B. Umweltdruckerei, Ulenspiegel oder Dersch, aber auch ganz viele andere, vielleicht sogar in deiner Region.
www.dieumweltdruckerei.de
www.der-dersch.de/nachhaltige-druckerei/
www.ulenspiegeldruck.de
Auch wenn es verführerisch ist, dass die doppelte Menge nur wenig mehr kostet: Achte darauf, nur so viel zu produzieren, wie voraussichtlich gebraucht wird. Denn jeder nicht gedruckte Flyer ist ökologisch der beste!
Zum Büroalltag gehören genauso wie Papier und Stift Kaffee, Tee und Kakao. Du kannst eine Verkostung für deine Kolleg*innen organisieren und den Kaffee im Weltladen bei dir in der Nähe, in vielen (Bio-)Supermärkten oder unter www.weltpartner.de oder www.fairhandelshausbayern.de beziehen. Lebensmittel aus fairem Handel unterstützen weltweit Kleinbauer*innen und geben ihnen einen gerechten Lohn für ihre Arbeit, damit sie eine Lebensgrundlage haben.
Richtig lüften ist im Winter genauso wichtig wie richtig heizen: Beim Duschen, beim Kochen, beim Wäschetrocknen oder einfach durchs Schwitzen – überall im Haus entsteht Feuchtigkeit. Rund zwölf Liter Wasser kommen bei einem Vier-Personen-Haushalt pro Tag zusammen und die müssen durch richtiges Lüften wieder raus. Nur mit der richtigen Dosis frischer Luft erhältst du ein gesundes und angenehmes Raumklima. Die Wohnung richtig lüften heißt: Zwei bis vier Mal täglich die Fenster aufmachen. Für richtiges Lüften ist die Dauer besonders wichtig. Vollkommen unnütz ist das Dauerlüften bei gekipptem Fenster, da der Luftaustausch (die frische Luft von draußen enthält im Winter wesentlich weniger Feuchtigkeit als die Zimmerluft – auch wenn es regnet oder schneit) dabei nur minimal erfolgen kann. Stattdessen kühlt deine Wohnung vor allem im Winter langsam aus und du verschwendest Energie. Sinnvoll dagegen ist regelmäßiges kurzes Stoßlüften: Mach deine Fenster für fünf bis zehn Minuten vollständig auf. Drehe während des Lüftens die Heizungsventile aus. Auch wenn du höchstens zehn Minuten die Fenster zum Lüften geöffnet haben solltest, wird sonst viel zu viel wertvolle Energie aus dem Fenster geheizt.
Das gemeinsame Essen mit Kolleg*innen gehört oft zum Arbeitsalltag. Schnell zum Italiener um die Ecke oder doch Fast Food aus der Styropordose? Sowohl bei der Verpackung als auch beim Essen lässt sich ökologisch einiges bewirken. Viele Imbisse nehmen mittlerweile mitgebrachte Dosen entgegen, um diese zu befüllen statt alles in Einweggeschirr zu verpacken. Auch die Plastiktüte kann eingespart werden. Was auf den Tisch kommt ist Geschmackssache, aber: Bei jeder Bestellung kann ich die Welt ein bisschen verbessern: Ihr könnt z.B. eine gemeinsame Ökokiste bestellen und gemeinsam kochen. Für größere Veranstaltungen gibt es auch ökologische Caterer oder Caterer mit sozialem Hintergrund, die z.B. Menschen mit Behinderung beschäftigen. Vielleicht findest du auch einen Bioladen um die Ecke statt den Backshop von gegenüber. Unter restegourmet.de findest du Anregungen, was du mit den Zutaten, die du zu Hause hast, leckeres kochen kannst.
Zu einem nachhaltigen Büroalltag gehört auch das soziale Miteinander der Kolleg*innen und aller Mitarbeiter*innen. Eine gemeinsame Kaffeepause, Weihnachtsfeier oder Betriebsausflüge fördern das soziale Klima und sind gut für die Gemeinschaft. Vielleicht kannst du bei der Planung an eurem Betriebsausflug mitwirken und dich auch hier im Sinne der Nachhaltigkeit einbringen? Eine Stadtführung mit dem Rad, die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder die Besichtigung eines nachhaltigen Unternehmens bieten sich beispielsweise dafür an. Deine Kolleg*innen freuen sich sicher auch darüber, wenn du an ihren Geburtstag denkst!
Wie den Telefonanbieter oder andere Dienstleistungen kann man auch den Stromanbieter frei wählen. Dies ist unkompliziert und unbürokratisch. Neben finanziellen Kriterien kann hier das Augenmerk auf ökologische Stromanbieter gerichtet werden. Hier gibt es eine Reihe von guten Alternativen zu Stromanbietern, die Atomkraft und Kohle oder andere fossile Energieträger nutzen. Oft haben auch Stadtwerke einen grünen Tarif. Hier stellt sich die Frage, wen man mit seinem Geld unterstützen möchte, ob man ein Unternehmen, das auch in fossile Energie investiert, subventioniert oder alternative Anbieter, die sich rein auf regenerative Energie beschränken. Hier gibt es beispielsweise von Greenpeace Strom, Naturstrom oder den EWS Strom. Mehr Infos dazu unter www.oekostromwechsel.de. Hier findet sich auch ein Stromrechner, um den eigenen Verbrauch zu ermitteln und weitere Infos rund um das Thema erneuerbare Energie.
Auch wenn du den Strom von einem ökologischen Stromanbieter beziehst, ist es sinnvoll, insgesamt Strom einzusparen. Meist ist das mit einfachen und kleinen Handgriffen zu schaffen: Wenn du das Zimmer verlässt, das Licht ausmachen und den PC ausschalten, zu Büroschluss die Kaffeemaschine ausschalten, usw. Das Abschalten des Rechners lohnt sich beispielsweise schon dann, wenn eine Arbeitspause absehbar länger als 10 Minuten dauert. Da dies oft unpraktisch ist, empfiehlt es sich für kurze Pausen den Standby-Modus zu nutzen. Ansonsten ist es gut, darauf zu achten, den Standby Modus komplett auszuschalten. Und damit du es nicht vergisst, gibt es aus dem kleinen Weltenretter die Aufkleber zum Erinnern. Auch eine Zeitschaltuhr nimmt es dir ab, daran zu denken.
Neben den üblichen Suchmaschinen, die den Markt beherrschen, gibt es auch die Möglichkeit, eine nachhaltige Suchmaschine zu benutzen: Ecosia. Diese funktioniert wie jede andere Suchmaschine – mit einem entscheidenden Unterschied: die Einnahmen aus Suchanzeigen werden verwendet, um Bäume zu pflanzen. Mehr dazu unter www.ecosia.org.
Mineralwasser legt oft lange Wege zurück und ist ökologisch nicht sinnvoll. Die Trinkwasserqualität in Deutschland ist so gut wie in wenigen Ländern auf der Erde. Wasser aus der Leitung ist somit gesund, billig und regional. Viele Mineralbrunnen haben auf Plastikflaschen umgestellt, was umwelttechnisch problematisch ist. Wer es nicht still mag, kann sein Wasser mit einem Sprudler aufpeppen. Damit entfallen lange Wege, Verpackung und höhere Kosten.