Handlungsempfehlungen für gendersensible Veranstaltungen

Handlungsempfehlungen für gendersensible Veranstaltungen

BDKJ-Landesausschuss II 2022


Als BDKJ Bayern treten wir für gelebte Vielfalt und ein friedliches Miteinander ein. Trotz aller Bemühungen allen Menschen einen sicheren Raum zu geben, gibt es immer wieder Vorfälle, in denen vor allem queere Menschen ungewollt und teils unbewusst diskriminiert werden. Um diese Vorkommnisse zu minimieren und einen safer space zu ermöglichen, werden auf Grundlage einer Risikoanalyse, bei allen kommenden Veranstaltungen und Sitzungen des BDKJ Bayern, bei allen Gremien und Arbeitsgruppen, die jeweils zutreffenden Punkte der folgenden Handlungsempfehlungen beachtet:

  • Es werden mindestens zwei Personen als Awareness-Zuständige*1 benannt und kommuniziert.
  • Es gibt einen anonymen Awareness-Briefkasten, der von den zuständigen Personen täglich geleert und bearbeitet wird
  • Die Teilnehmer*innen werden ermutigt, ihre Pronomen auf ihre Namensschilder zu schreiben. Die Veranstaltenden gehen hier mit gutem Beispiel voran.
  • Bei Vorstellungsrunden soll eine Nennung der Pronomen gelebte Praxis werden. Auch dies leiten die Veranstaltenden an.
  • Die Zimmereinteilung als sensibles Thema wird bereits bei der Anmeldung abgefragt. Bei Bedarf und Möglichkeit werden auch Einzelzimmer zur Verfügung gestellt.
  • Alternativ erfolgt die Einteilung erst vor Ort, indem sich die Teilnehmer*innen selbstständig in Zimmerlisten eintragen.
  • Falls die Gegebenheiten vor Ort es zulassen, werden Toiletten genderneutral beschriftet. Beispielsweise kann statt „Herrentoilette“ ,,Toilette mit Urinalen und Kabine“ und statt ,,Damentoilette“ ,,Toilette mit Kabinen“ ausgeschildert werden. Zusätzlich gibt es eine explizite Frauen- und eine explizite Männer-Toilette. Jede Toilettenkabine ist mit Müll- oder Hygienebeutel ausgestattet.
  • In einem Haus, in dem die Duschen nicht auf den Zimmern sind, sollen diese nach Möglichkeit auch genderneutral ausgeschildert werden. Zusätzlich gibt es eine Frauen- und eine Männerdusche.

Der Landesvorstand wird damit beauftragt, diese Handlungsempfehlungen in regelmäßigen Abständen auf ihre Aktualität hin zu prüfen und gegebenenfalls anzupassen.

Zudem werden die Jugendverbände sowie die Diözesanverbände ermutigt solche Handlungsempfehlungen zu erarbeiten und in ihren Strukturen umzusetzen.

Der Antrag wird einstimmig beschlossen.