jetztistdiezeit für eine mutige junge Kirche – Empfehlungen aus der Jugendsynode für die Jugendpastoral in Bayern

jetztistdiezeit für eine mutige junge Kirche – Empfehlungen aus der Jugendsynode für die Jugendpastoral in Bayern

Konferenz für Katholische Jugendarbeit in Bayern/BDKJ-Landesversammlung 2019


Textauszug

Mit der Veröffentlichung des nachsynodalen apostolischen Schreibens: “Christus vivit”[1] – neigt sich ein mehrjähriger Prozess seinem Ende zu. Er begann im Januar 2017 mit der Ankündigung der Ordentlichen Versammlung der Bischofssynode zum Thema „Die Jugendlichen, der Glaube und die Berufungsunterscheidung“ und der Veröffentlichung des Vorbereitungsdokuments.[2]

Wichtige Etappen auf diesem Weg waren die Online-Umfrage des Vatikans im Jahr 2017, die Vorsynode mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus aller Welt im März 2018 sowie die eigentliche Bischofssynode vom 03.-28.10.2018 mit ihrem Abschlussdokument.[3]

Kennzeichen dieses Prozesses war das Bemühen der Verantwortlichen in Rom, jungen Menschen zuzuhören, sie bei allen Schritten mit einzubeziehen und gemeinsam mit ihnen den synodalen Weg zu gehen.

Der gesamte Prozess wurde in Deutschland und Bayern durch eigene (Beteiligungs-)Formate und Veranstaltungen ergänzt, so dass bereits vor dem Zusammentreten der Synode viele Entscheidungsträger*innen für das Thema sensibilisiert und wichtige Themen, z.B. die Frage nach der Berufung(sunterscheidung) im deutschen Kontext diskutiert werden konnten.

Die Konferenz für Katholische Jugendarbeit und die BDKJ-Landesversammlung verstehen die sog. Jugendsynode als Teil eines umfassenderen Prozesses synodaler Umgestaltung katholischer Kirche, den Papst Franziskus schon mit den Familiensynoden 2014 und 2015 angestoßen hat. Ein wichtiges Ergebnis der Jugendsynode liegt darin, dass die Synode junge Menschen als authentischen „theologischen Ort“ sieht, der jungen Generation zuzuhören wird zur „theologische Kategorie“ erhoben.[4] Was junge Menschen zu sagen haben ist somit nicht unerheblich. Vielmehr geht es um die Einbeziehung des gesamten Gottesvolkes in das ordentliche Lehramt der Kirche. Diese Erkenntnis hat eine veränderte Haltung und Praxis von Kirche zur Folge.

Die neue Synodenordnung schreibt denn auch: “Die Kirche ist berufen, in der synodalen Synergie die Ämter und Charismen, die in ihrem Leben vorhanden sind, zu aktivieren, um die Wege der Evangelisierung zu erkennen im Hören auf die Stimme des Geistes.”[5]Dieser Prozess wird als “Synodalität für die Mission” bzw. “missionarische Synodalität” bezeichnet: ”Die Verwirklichung einer synodalen Kirche ist unverzichtbare Voraussetzung für einen neuen missionarischen Impuls unter Einbeziehung des ganzen Volkes Gottes.“(Abschlussdokument 164)

(Missionarische) Synodalität ist nicht deckungsgleich mit Demokratie, sie beinhaltet aber eine Anerkennung der Diversität der unterschiedlichen Charismen und Ämter und eine echte Partizipation in Kirche. Nur wenn Kirche diese Prinzipien verinnerlicht, ist der erwähnte neue missionarische Impuls möglich. Die Implementierung dieser missionarischen Synodalität auf allen Ebenen und in allen Bereichen der katholischen Kirche in Deutschland ist Aufgabe und Herausforderung für die nächsten Jahre.


[1] https://www.dbk-shop.de/media/files_public/expsjbwmly/DBK_2218.pdf (13.06.2019)

[2] http://www.vatican.va/roman_curia/synod/documents/rc_synod_doc_20170113_documento-preparatorio-xv_ge.html (13.06.2019)

[3] https://dbk.de/fileadmin/redaktion/diverse_downloads/presse_2018/Abschlussdokument-Jugendsynode-2018.pdf (13.06.2019)

[4] vgl.: Abschlussdokument 64.

[5] Internationale Theologische Kommission, Die Synodalität in Leben und Sendung der Kirche, Nr. 50.