Synodaler Weg und Strukturdiskussion – 02. Juli 2021

Synodaler Weg und Strukturdiskussion – 02. Juli 2021

Die geschlechtergetrennten Konferenzen des BDKJ Bayern tagen im Vorfeld der BDKJ-Landesversammlung

Beim BDKJ Bayern gehören die geschlechtergetrennten Konferenzen traditionell zum Versammlungswochenende, pandemiebedingt fanden sie online im Vorfeld statt. Bei der BDKJ-Landesfrauenkonferenz stand der Synodale Weg im Mittelpunkt, bei der BDKJ-Landesmännerkonferenz eine Strukturdiskussion zur Geschlechtergerechtigkeit in Leitungspositionen.

Den Studienteil der Landesfrauenkonferenz leitete Daniela Ordowski, KLJB-Bundesvorsitzende und Synodale des seit 2020 gestarteten Synodalen Weges. Sie berichtete der BDKJ-Landesfrauenkonferenz von ihren Erfahrungen und ihre Mitarbeit im Forum „Frauen in Diensten und Ämtern der Kirche“. Der Gesamtprozess ist Corona bedingt bis 2023 verlängert. Daniela Ordowski gehört zu den 15 jungen Menschen unter 30 Jahren, für die sich der BDKJ stark gemacht hat, damit die Stimmen der Jungen auch den synodalen Weg mitgestalten.

Das Forum „Frauen in Diensten und Ämtern der Kirche“ ist eines von vier Foren, die kritische Themen der Kirche behandeln. In den Foren arbeiten sowohl Synodale als auch berufene Personen mit, die unterschiedlichen Gruppierungen angehören, Laien*, Priester*, Bischöfe*, Wissenschaftler*innen.

Erschwert wurde die Zusammenarbeit, dass es keine Arbeitsstruktur oder Zielvereinbarung gab. Daher lag der erste Schritt darin eine Arbeitsstruktur zu schaffen und eine Gesprächs- und Dialogkultur zu entwickeln, Ziele festzulegen und arbeitsfähig zu werden. Darüber hinaus ist die Sprache stark theologisch ausgerichtet. Auch gibt es inhaltliche Stolpersteine wie die Christusrepräsentanz und die Geschlechteranthropologie. Als Hauptziel hat das Forum die Geschlechtergerechtigkeit in Kirche identifiziert. Dabei geht es in den Teilzielen u.a. darum zu analysieren, was heute schon kirchenrechtlich möglich ist, den Zugang zu den Weiheämtern für alle zu ermöglichen und hier theologische, anthropologische, gesellschaftliche und erfahrungsbezogene Argumente zu nennen, um diese Forderung an den Vatikan weiter geben zu können. Schließlich hat das Forum die Notwendigkeit eines Monitorings formuliert, damit es nicht bei Forderungen und Absichtserklärungen bleibt.

Es ist wichtig, dass die Öffentlichkeit die Arbeit des Synodalen Weges aufmerksam und kritisch verfolgt und auf die Umsetzung von den jeweiligen, zuständigen Ortsbischöfen drängt. Nach Einschätzung von Daniela Ordowski braucht es viel Mut, da immer wieder auch Angst spürbar wird, Angst vor Veränderung in der Kirche und ihrer Strukturen. Dies zeige sich immer wieder. Frauen stehen als Symbol, ob Änderungen möglich sind.

Die jungen Synodalen arbeiten in unterschiedlichen Foren mit und sind inhaltlich und persönlich gut vernetzt. Dies sei auch notwendig und wichtig, da es viele Anfeindungen gäbe, besonders im Netz gibt. Diese gehen bis hin zu Morddrohungen. Der kollegiale Austausch, die gemeinsame Fortbildung sei wichtig, um engagiert den Synodalen Weg mitzugestalten. Wichtig ist es nach Einschätzung von Daniela Ordowski immer wieder die Bischöfe zu ermutigen den Weg in die Zukunft zu gehen und keine Angst vor Veränderung zu haben.

Bei der Landesmännerkonferenz stand die Frage im Raum, wie Geschlechtergerechtigkeit in Zukunft beim BDKJ Bayern in den eigenen Strukturen aussehen kann. Vor allem wurde darüber diskutiert, wie damit umgegangen werden soll, wenn es auf Grund formaler Vorgaben zu einer Unterrepräsentanz eines Geschlechts in Leitungspositionen kommen sollte. Gleichzeitig wird diskutiert, welche Themen eine geschlechterspezifischen Blick nötig machen und welche geschlechtsneutral für sich stehen. Die anwesenden Männer berichten hier sehr divers aus ihren eigenen Erfahrungen. Konsens bei aller Diskussion ist und bleibt, dass die Parität als ausgesprochen wichtig angesehen wird.

„Die Landesmännerkonferenz wünscht sich, dass die Geschlechter gleichberechtigt repräsentiert sind. Wir wollen keine Verstetigung der verschiedenen Ämter an ein bestimmtes Geschlecht“ fasst Michael Kral, KjG LAG Bayern und Mitglied im erweiterten Landesvorstand, den Stand der Diskussion zusammen.