Knotenpunkt Kirche

Knotenpunkt Kirche

Die sechste Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung (KMU) in Deutschland zeigt soziales Engagement als Kernkompetenz schrumpfender Kirchen


München, 27.11.2023 – Unter dem Titel Wie hältst du’s mit der Kirche? veröffentlichte die EKD jüngst die Ergebnisse ihrer sechsten Mitgliederbefragung, an der erstmals auch die Deutsche Bischofskonferenz beteiligt war. Auch katholische Gläubige wurden befragt. Neben dem Hauptbefund der Studie, der weiterhin schnell sinkenden Identifikation aller Bevölkerungsgruppen mit den Kirchen, hebt die geistliche Leitung des BDKJ Bayern, Maria-Theresia Kölbl, die Erkenntnisse im Bereich des gesellschaftlichen Engagements als positiven Befund hervor: „Man sollte nicht übersehen, dass den Kirchen durch diese Studie ein klarer gesellschaftlicher Nutzen belegt wird“.

Die Befragung legt dar, dass kirchlich sozialisierte Menschen deutlich überdurchschnittlich im Ehrenamt engagiert sind. So sind Katholik*innen um acht Prozentpunkte häufiger engagiert als der Bundesdurchschnitt. Insgesamt unterscheidet sich der Anteil ehrenamtlich aktiver kirchlich-religiöser Menschen sogar um 28 Prozentpunkte vom Anteil unter den Personen, die sich überhaupt nicht mit den Kirchen identifizieren. Auch dafür, dass sich eine Person außerhalb kirchlicher Strukturen sozial engagiert, steigt die Wahrscheinlichkeit, wenn die Person kirchlich sozialisiert ist. Davon, dass „die Kirchen ein höchst relevanter Knotenpunkt zur Stärkung der Zivilgesellschaft“ sind, ist in der KMU die Rede. Dabei spielen Unterschiede in den Beteiligungen verschiedener Einkommens- und Bildungsschichten in Deutschland eine mittlerweile fast zu vernachlässigende Rolle. Auch die Beteiligungsquote von Frauen und Männern habe sich nahezu angeglichen.

„Das Bild einer sozialen Kirche bewahrheitet sich laut dieser Studie vor allem im alltäglichen ehrenamtlichen Einsatz glaubender Personen“, bemerkt Kölbl und appelliert zugleich an die politischen sowie die innerkirchlichen Verantwortungsträger*innen, die Schritte einzuleiten, um diesen klar bezifferbaren Mehrwert der Kirchen zu erhalten und zu stärken. „Insbesondere die Träger kirchlicher Jugendverbandsarbeit müssen daher bedarfsgerecht unterstützt und gefördert werden. Auch die Katholische Kirche muss sich Ihrer Kernkompetenz, ein Ursprungsort sozialen Engagements zu sein, vergewissern und ihre Strukturen und Räume für ehrenamtliche Arbeit stärken“.


Redaktion: Michael Goldhammer

V.i.S.d.P.: Florian Hörlein

Der BDKJ Bayern ist Dachverband katholischer Jugendverbandsarbeit in Bayern. Erreicht wurden mit den offenen und gruppenbezogenen Angeboten sowie mit Veranstaltungen 624.532 Teilnehmer*innen. Alle Zahlen der Leistungsstatistik: http://www.bdkj-bayern.de/landesstelle/leistungsstatistik/