Erfrischend deutlich mit bitterem Nachgeschmack

Erfrischend deutlich mit bitterem Nachgeschmack

Der BDKJ Bayern nimmt Stellung zu den Ergebnissen der Frühjahrssitzung der deutschen Bischofskonferenz in Augsburg.


München, 27.02.2024 – Der BDKJ Bayern beobachtet den Ausgang der Frühjahrssitzung der deutschen Bischofskonferenz, die am 22.02.2024 in Augsburg zu Ende ging, mit gemischten Gefühlen. „Die Äußerungen der Bischofskonferenz für den Frieden und gegen die AfD nehmen wir in Ihrer Ausdrücklichkeit und Geschlossenheit als erfrischend positives Zeichen wahr“, freut sich die geistliche Leitung des BDKJ Bayern Maria-Theresia Kölbl. „Die Streichung des Synodalen Rates von der Tagesordnung hinterlässt allerdings einen bitteren Nachgeschmack“.

Die Deutsche Bischofskonferenz tagt halbjährlich und nimmt Kursbestimmungen für die 27 deutschen Bistümer anlässlich gegenwärtiger gesellschaftlicher Ereignisse und Debatten vor. So wurden in dieser Sitzung unter anderem die Ergebnisse der 6. Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung beraten, sowie ein Friedenswort veröffentlicht, das auch zu den beiden gegenwärtigen Konflikten, dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine und dem terroristischen Angriff der Hamas auf den Staat Israel Stellung bezieht. Zudem bezeichneten die Bischöfe nun erstmals einheitlich die AfD als „für Christen unwählbar“. Diese Ortsbestimmung der deutschen Bischöfe fällt mit dem Wunsch vonseiten des BDKJ Bayern zusammen, der bereits mehrfach – so auch jüngst – für klarere Positionierungen von Kirche und Politik bezüglich der AfD gewünscht hatte.

Für mediales Aufsehen sorgte aber vor allem die Abstimmung über das Statut des neu einzurichtenden Synodalen Rates. Diese wurde von der Tagesordnung genommen, nachdem zwei Kardinäle aus dem Vatikan in einem Brief um die Streichung des Besprechungspunktes baten. Vorsitzender der Bischofskonferenz Georg Bätzing brachte laut Medienberichten bereits seine Verwunderung angesichts dieser unkonventionellen Einmischung vonseiten der Kurie zum Ausdruck.

Der BDKJ Bayern schließt sich diesbezüglich der Haltung des BDKJ Bundesverbands an, der bereits gefordert hatte, die Bemühungen um den Synodalen Rat trotz dieser Intervention aus Rom nicht ins Leere laufen zu lassen. „Die Einrichtung des Synodalen Rates ist ein gültiger Beschluss, der mit der Stimmmehrheit der deutschen Bischöfe zustande gekommen ist“, betont Kölbl. „Dessen bindende Kraft kann auch nicht durch den Vatikan für nichtig erklärt werden“.


Redaktion: Michael Goldhammer

V.i.S.d.P.: Florian Hörlein

Der BDKJ Bayern ist Dachverband katholischer Jugendverbandsarbeit in Bayern. Erreicht wurden mit den offenen und gruppenbezogenen Angeboten sowie mit Veranstaltungen 624.532 Teilnehmer*innen. Alle Zahlen der Leistungsstatistik: https://www.bdkj-bayern.de/landesstelle/leistungsstatistik/