Bayerische Jugendverbände fordern: „Windkraft ja, weg mit 10H! – für unabhängige, friedenssichernde und klimaschonende Energie in Bayern!“

Bayerische Jugendverbände fordern: „Windkraft ja, weg mit 10H! – für unabhängige, friedenssichernde und klimaschonende Energie in Bayern!“


21.03.2022 Nürnberg – Die 160. Vollversammlung des Bayerischen Jugendrings fordert von der bayerischen Staatsregierung die sofortige Abschaffung der 10H-Regelung und den Ausbau von Windkraft in Bayern. Für unabhängige, friedenssichernde und klimaschonende Energie.

Die Klimakrise ist eine der größten Bedrohungen unserer Zeit. Sie bedroht die Lebensgrundlagen von Menschen auf der ganzen Welt, heute und in Zukunft. Die Lasten werden junge Menschen besonders zu tragen haben.

Angesichts des Angriffskriegs auf die Ukraine wird besonders deutlich, wie fatal die aktuelle Abhängigkeit Bayerns von Importen fossiler Energieträger wie Kohle, Öl und Gas aus autokratisch regierten Staaten ist.

Vor diesem Hintergrund betont der Bayerische Jugendring erneut seine Forderung nach einer Abschaffung der 10H-Regelung.[1]

Julia Dade, Mitglied im Landesvorstand der Jugendorganisation BUND Naturschutz stellt fest: „Vor der Dramatik der Klima- und Biodiversitätskrise sowie angesichts des wahr gewordenen Albtraums eines erneuten Krieges in Europa ist die 10H-Regelung als Instrument zur Verhinderung des notwendigen Windkraftausbaus nicht mehr tragbar“.

„Die 10H-Abstandsregelung ist nicht dazu geeignet, die Akzeptanz für Windkraftanlagen in der bayerischen Bevölkerung zu erhöhen.“ Ergänzt Annalena Balder, Mitglied im Landesvorstand der Naturfreundejugend. Sarah Lehner, Landesvorsitzende des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend in Bayern betont: „Dies geschieht durch eine sozial-ökologische Energiewende, die ihren Fokus auf Bürger*innenenergie legt und die Bevölkerung bei der Regionalplanung einbindet“.

Zum häufig genannten Konflikt zwischen Windkraft und Artenschutz erklärt Tobias Guggenmos, Landesjugendleiter der Naturschutzjugend im LBV:  „Bayern hat großes Potential für Windkraft. Auch unter Einhaltung strenger Arten- und Naturschutzvorgaben steht ausreichend Fläche für den Ausbau zur Verfügung – die aber zu einem großen Teil durch 10H blockiert wird. 10H schadet damit sowohl dem Klima- als auch dem Arten- und Naturschutz“.

Annika Quantz, stellvertretende Landesjugendleiterin der Jugend des Deutschen Alpenvereins stellt klar: „Windräder „verschandeln“ nicht das Landschaftsbild, sie sind ein wichtiger Baustein auf dem Weg zu Klimagerechtigkeit und einer lebenswerten Zukunft für alle jungen Menschen und die folgenden Generationen“.

Technisch ist die vollständige Versorgung Bayerns mit Erneuerbaren Energien bis 2040 möglich.[2] Und sie ist notwendig, damit der Freistaat seinen Beitrag zur Einhaltung der 1,5-Grad-Grenze leisten kann. Die Vollversammlung des Bayerischen Jugendrings stellt daher klar: Für die Zukunft junger Menschen in Bayern sind auch Windräder in der bayerischen Landschaft notwendig, die anhaltende Blockade des Ausbaus durch die 10H-Regel muss aufgehoben werden.

Der vollständige Beschlusstext ist nachzulesen unter: https://www.bjr.de/nc/service/beschluesse/details/windkraft-ja-4781.html

Über die Kampagne:

Die Jugendorganisation BUND Naturschutz hat die Kampagne „Windkraft Ja, weg mit 10H“ gestartet. Den Auftakt bildete eine Presse- und Bildaktion am 7. März in München. Mit dabei waren unter anderem Fridays for Future München, die Naturschutzjugend des LBV, der Bund der Deutschen Katholischen Jugend BDKJ und die evangelische Jugend in Bayern EJB, Naturfreundejugend. Die Kampagne ist auch auf Instagram und Twitter vertreten und wird dort von Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus ganz Bayern unterstützt.

Die bayrische Staatsregierung hat angekündigt, einen Plan für den dringend notwendigen, schnellen Ausbau der Erneuerbaren Energien in Bayern vorzulegen – allerdings möchte sie an der 10H-Regelung festhalten. Diese Regelung hat seit ihrer Einführung im Jahr 2014 den Windkraftausbau im Freistaat nahezu vollständig zum Erliegen gebracht. Für die bayerische Jugend ist klar, dass die Energiewende hin zu klimaneutraler Energieversorgung nicht mit der notwendigen Entschlossenheit angegangen wird. Zur Sicherung ihrer Lebensgrundlagen ist diese aber notwendig. Der völkerrechtswidrige Angriff Putins auf die Ukraine verdeutlicht zusätzlich auf dramatische Weise die Notwendigkeit, dass Bayern und Deutschland schnellstmöglich unabhängig werden von Importen fossiler Energieträger, insbesondere aus Autokratien. Deshalb fordern die Jugendlichen die sofortige Abschaffung der 10H-Abstandsregel.


[1] Schon im Beschluss „Klima- und Umweltschutz sind systemrelevant – Sozial-Ökologische Transformation jetzt!“ vom März 2021 fordert die 157. Vollversammlung des BJR im Abschnitt „Fossil Free Bayern“ die Abschaffung der 10H-Regel https://www.bjr.de/nc/service/beschluesse/details/klima-und-umweltschutz-sind-systemrelevant-sozial-oekologische-transformation-jetzt-3824.html.

[2] https://www.epe.ed.tum.de/fileadmin/w00bzo/es/pictures/Projekte/Systemstudien/100-_-erneuerbare-Energien-fuer-Bayern_TUM_ZAE_2021.pdf


Für Rückfragen: 
Sarah Lehner

BDKJ-Landesvorsitzende
sarah.lehner@bdkj-bayern.de
089/532931 – 28