Jugend braucht mehr Aufmerksamkeit – 07. Juli 2021

Jugend braucht mehr Aufmerksamkeit – 07. Juli 2021

Staatsministerin Carolina Trautner im Gespräch mit Delegierten der Katholischen Jugend in Bayern

Die BDKJ-Landesversammlung und die Konferenz für Katholische Jugendarbeit in Bayern begrüßt Carolina Trautner, Bayerische Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales, als Gast zum Jugendpolitischen Gespräch mit dem Thema „Risikogruppe Jugend!? – Jugend und Jugendarbeit in der Pandemie und danach“.

Die Qualität und Bedeutung von Jugendarbeit werden besonders in Zeiten der Krise, wie derzeit durch die COVID19-Pandemie, sichtbar und bedeutsam. Vom Einkaufsservice für Senior*innen über digitale spirituelle Angebote bis hin zu Freizeitaktivitäten für Kinder und Jugendliche, während der Schulferien sowie digitale Verbandsarbeit reichen die positiven Beispiele.

Gleichzeitig war diese Krise eine Zeit, in der junge Menschen mit ihren Bedürfnissen in der öffentlichen Wahrnehmung nur wenig Aufmerksamkeit erfuhren. Junge Menschen sind mehr als nur Schüler*innen im Homeschooling und keine vermeintlichen Regelbrecher*innen, wenngleich in der medialen Berichterstattung das häufig der Focus ist. Junge Menschen mussten in den letzten Monaten unter besonders schwierigen Voraussetzungen ihre Entwicklungsaufgaben bewältigen. In diesem Prozess brauchen jungen Menschen Ansprechpersonen, Freiräume und Gestaltungsmöglichkeiten, die es auch in Zeiten der Corona-Krise bereitzustellen gilt.

Die bayerische Jugendministerin Carolina Trautner bekräftigt: „Corona hat insbesondere Kinder und Jugendliche massiv belastet. Mit unserem Unterstützungskonzept für Kinder und Jugendliche in der Corona-Pandemie haben wir hierauf reagiert. Schon seit einigen Monaten ist mein Kontakt zu Jugendlichen besonders intensiv. Denn für mich sind Gespräche mit jungen Menschen der beste Weg, um zu guten Lösungen zu kommen. Es ist mir wichtig, dass wir ihnen zuhören und sie in unsere Entscheidungen einbinden.“

„Wir werben immer dafür MIT, anstatt ÜBER Jugendliche zu sprechen. Daher freuen wir uns im Gespräch mit Frau Staatsministerin Trautner zu sein. Für uns steht dabei die Frage im Mittelpunkt, wie eine starke Jugendpolitik für die Jugendarbeit in Bayern aussehen kann. Die Delegierten konnten in einer offenen und vertrauensvollen Gesprächsrunde die Anliegen junger Menschen deutlich zum Ausdruck bringen“, fasst Daniel Köberle, BDKJ-Landesvorsitzender zusammen.

Unter anderem fordert der BDKJ Bayern in seinem Beschluss des Frühjahrs:

– Digitale Teilhabe junger Menschen muss unabhängig von sozialen und örtlichen Gegebenheiten ermöglicht werden: Sämtliche Maßnahmen müssen dabei sowohl die Teilhabe an digitalen Entwicklungen als auch die Befähigung zum reflektierten Umgang damit zum Ziel haben.

– Ein „Jugend-Check“ zur Evaluation politischer Maßnahmen: Zukunftschancen junger Menschen müssen gestärkt werden. Es muss jungen Menschen ermöglicht werden, ihre Pläne zu verwirklichen und Räume zur Entwicklung eröffnet werden.

– Sobald Schulen wieder geöffnet werden, muss auch Jugendarbeit in ihrer Eigenschaft als komplementärer Lern- und Entwicklungsort zur Schule wieder in Präsenz stattfinden – unter Einhaltung geltender Hygiene-Regelungen. Bildung als Persönlichkeitsentwicklung muss ermöglicht werden!

– Vor Ort müssen Kommunen ihrer Pflichtaufgabe, Jugendarbeit zu fördern und finanziell auszustatten, erfüllen. Jugendarbeit muss als demokratischer, politischer und systemrelevanter Lernort weiter anerkannt bleiben.