Beim Fachtag für Mitarbeiter*innen der Kirchlichen Jugendarbeit diskutierten die Teilnehmenden, wie die Vertrauenswürdigkeit der Kinder- und Jugendhilfe verbessert werden kann
Nürnberg, 08.05.2025 – Ob es die Gruppenstunde der Pfadfinder*innen ist, das Zeltlager der Pfarrjugend oder die Bastelstunde nach dem Gottesdienst: viele Jugendliche besuchen noch Veranstaltungen der Kirchlichen Jugendarbeit – viele tun dies aber auch nicht. Bei der Entscheidung, ein Angebot der Jugendarbeit wahrzunehmen, ist in Zeiten multipler Krisen und allgemein wachsender gesellschaftlicher Unsicherheit laut dem 17. Kinder- und Jugendbericht der Bundesregierung eines ein wichtiger Faktor: Vertrauenswürdigkeit.
Das Nürnberger Forum unter dem Titel Zuversicht braucht Vertrauen wurde heute im Caritas Pirckheimer Haus in Nürnberg abgehalten. Der Fachtag für Mitarbeiter*innen der Kirchlichen Jugendarbeit befasste sich mit den Ergebnissen des Kinder- und Jugendberichts der Bundesregierung, der unter dem selben Namen erschien und sich mit der Frage befasst, welchen Anforderungen Kinder- und Jugendhilfe genügen muss, um Heranwachsenden Zuversicht für ihren eigenen Lebensweg zu vermitteln. „Hier dürfen auch selbstkritische Töne hörbar werden!“, sagt Geistliche Verbandsleitung und Veranstalterin Maria-Theresia Kölbl. „Das zeigt ja, wie wichtig dieses Thema ist, um unseren gesellschaftlichen Auftrag zu verwirklichen.“
Mitglied der Sachverständigenkommission für den Kinder- und Jugendbericht, Dr. Jörg Fischer, redete in Hauptvortrag über den Bericht und legte dabei das Augenmerk auf die Diversität und die psychosoziale Lage der jungen Generation. Junge Menschen seien so sehr wie nie durch ihre Selbstidentifikation als diverse Gruppe geprägt. Insgesamt sei die Lage der Heranwachsenden bestimmt durch ein Grundgefühl der Sicherheit. Dies werde allerdings dadurch verkompliziert, dass Krisen, wie etwa die Coronakrise oder der russische Angriffskrieg auf die Ukraine – und vor allem deren nicht jugendorientierte Behandlung und Aufarbeitung durch die Gesellschaft – für ein Gefühl der Machtlosigkeit bei jungen Menschen sorge. Zehn Kriterien für Vertrauenswürdigkeit listet der Kinder- und Jugendbericht auf, darunter auch: eine verlässliche Infrastruktur für junge Menschen. Kölbl leitet hieraus auch einen Appell an die Bundespolitik ab: „Damit wir Vertrauenswürdig handeln können, müssen die politischen Rahmenbedingungen gegeben sein. Dazu gehört, dass die Kinder- und Jugendhilfe mit ausreichend finanziellen Ressourcen ausgestattet bleibt, auch wenn Krisen die finanziellen Spielräume kleiner werden lassen.“
Redaktion: Michael Goldhammer
V.i.S.d.P.: Florian Hörlein
Der BDKJ Bayern ist Dachverband katholischer Jugendverbandsarbeit in Bayern. Erreicht wurden mit den offenen und gruppenbezogenen Angeboten sowie mit Veranstaltungen
624.532 Teilnehmer*innen. Alle Zahlen der Leistungsstatistik: http://www.bdkjbayern.de/landesstelle/leistungsstatistik/
Programm des Nürnberger Forums: https://bdkj-bayern.de/landesstelle/nuernberger-forum/
