Das Auswärtige Amt spricht immer mehr Reisewarnungen aus doch Bayern schiebt trotzdem weiterhin ab – Jugendverbände fordern Stopp dieser inhumanitären Praxis
Das Jahr 2020 war bestimmt von der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Gesundheitsgefährdungen. Trotzdem wurden insgesamt über 1.200 Menschen durch den Freistaat Bayern abgeschoben. Das Schicksal der 33-jährigen Mimi T., die Ende 2020 aus dem Abschiebegefängnis in Eichstätt nach Äthiopien abgeschoben, brachte nun einige Jugendorganisationen zusammen.
Obwohl diverse Ärzt*innen und Expert*innen die Abschiebung als höchst gefährlich für den Gesundheitszustand der jungen Frau einstuften, wurde sie schließlich nach Äthiopien ausgeflogen. In einem offenen Brief an Ministerpräsident Söder und Innenminister Herrmann fordern die bayerischen Landesverbände von Grüner Jugend, Jusos, solid Linksjugend, DGB-Jugend, Katholische Landjugendbewegung, Bund der Deutschen Katholischen Jugend, Evangelische Jugend, Sozialistische Jugend (Falken) und Junge Ökolog*innen einen sofortigen generellen Abschiebestopp aus Bayern.
„Keine Flucht erfolgt ohne Grund, es stehen immer schwere Schicksale dahinter. Nicht nur aus unserer christlichen Überzeugung, sondern aus grundsätzlicher Menschlichkeit muss es selbstverständlich sein Schutzbedürftige bei uns in Europa und Bayern aufzunehmen. Während die humanitäre Lage sich in vielen Ländern durch die Corona-Pandemie immer weiter verschlechtern, darf es bis auf Weiteres keine weiteren Abschiebungen mehr aus Bayern geben.“ Daniel Köberle – Landesvorsitzender BDKJ Bayern.
Link zum offenen Brief: OFFENER BRIEF ALS PDF ZUM DOWNLOAD